Die Bedeutung der Forstwirtschaft in Sachsen

Über ein Viertel der Landesfläche Sachsens sind mit Wald bedeckt (vgl. SBS 2019). 39 Prozent der Waldflächen sind im Eigentum des Freistaats und werden durch den Staatsbetrieb Sachsenforst (SBS) bewirtschaftet. Die Leistungen des SBS erschließen sich aus den Waldfunktionen gemäß dem Bundeswaldgesetz:

  • Nutzfunktion (Wirtschaftlichkeit): Holzernte, Jagd und weitere Wirtschaftszweige
  • Schutz der natürlichen Ressourcen, des Klimas und der Lebensräume
  • Erholung für die Bevölkerung

 

Wirtschaftsfaktor Wald

Die Forstwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Sachsen, der eng mit der regionalen Identität verknüpft ist. Die kulturelle wie auch wirtschaftlich tiefe Verankerung veranschaulicht beispielsweise die berühmte Schnitzkunst aus dem Erzgebirge.

2023 trugen sächsische Forstbetriebe mit einer jährlichen Holzeinschlagsmenge von knapp 3 Millionen Kubikmetern zur Rohstoffversorgung in Deutschland bei (vgl. Statistisches Bundesamt 2024). In der Forst- und Holzwirtschaft einschließlich nachgelagerter Industrien, wie der Holzverarbeitung und Papierherstellung, sind etwa 10% der sächsischen Unternehmen tätig. Sie generierten 2020 einen Umsatz von 950 Millionen Euro (vgl. SMWA, n.d.).

Ökologische Bedeutung: Klima- und Artenschutz

Die sächsischen Wälder sind wichtige Kohlenstoffsenken und binden jährlich etwa 4 Millionen Tonnen CO₂. Zudem beherbergen die sächsischen Wälder eine reiche Biodiversität, darunter zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten. Durch die Bodenschutzfunktionen der Wälder werden jährlich tausende Tonnen Boden vor Erosion bewahrt, und sie tragen wesentlich zur Regulierung des Wasserhaushalts bei, indem sie jährlich mehrere hundert Millionen Kubikmeter Wasser speichern und filtern.

Erholung und Gemeinwohl

Die sächsischen Wälder haben sich zu einem wichtigen Erholungsraum für die Bevölkerung entwickelt. Schätzungen zufolge verbringen über 5 Millionen Menschen jährlich ihre Freizeit in den sächsischen Wäldern.

Der SBS stellt dafür ein Wegenetz von etwa 3.600 Kilometern zum Radfahren, 1.300 Kilometern Reitwegen und 560 Kilometern Skiloipen zur Verfügung (vgl. SBS 2019). Zudem werden Wanderwege, Beschilderung und Umweltbildungsangebote bereitgestellt.

Für eine erfolgreiche Lenkung von Besuchenden durch hochqualitative Angebote ist die gemeinsame Abstimmung der Planenden mit dem SBS unerlässlich. Zu den Rahmenbedingungen für das Mountainbiken im Wald hat der Sachsenforst die Leitlinie "Tipps und Hinweise" veröffentlicht.